Big Player

Als Big Player werden die großen Handelsplattformen im Internet, wie Amazon, eBay, Alibaba und viele mehr bezeichnet, die vielen tausenden Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern samt ihren Produkten, gegen eine Provisionsgebühr, auf ihren Handelsplattformen eine Präsenz geben. Die sich daraus ergebende Problematik ist, dass diese großen Handelsplattformen eine große Anziehungskraft auf Konsumentinnen und Konsumenten haben, weil sie fast alle Handelsbranchen im B2C Bereich unter einem Dach vereinen, und damit die Kaufkraft von kleinen Einzelhandels-Online-Geschäften abziehen. Dadurch wird es für kleine Einzelhandelsbetriebe, wenn sie keine besonderen Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen haben immer schwieriger Konsumentinnen und Konsumenten in ihre Online-Shops zu bringen. Little et al. (2020, S 5–10) weist in seiner Studie darauf hin, dass die Digitalisierung ein Ausweg aus Krisenzeiten sein kann und für viele österreichische Unternehmen bereits auch ist. Als Krisenzeit ist hier nicht nur die Zeit gemeint, wo stationäre Geschäfte geschlossen haben, als Krisenzeit kann und soll auch die Herausforderung gesehen werden, die Big Player durch ihre große Anziehungskraft verursachen.

Zur großen Herausforderung zählen nicht nur die großen Handelsplattformen, sondern auch die großen Vergleichsportale wie Geizhals.at, check24.de, Booking.com und viele mehr, die es quer durch alle Branchen gibt und die Produkt- und Preisvergleiche erstellen. Ähnlich wie bei den großen Handelsplattformen, haben die Vergleichsportale eine große Anziehungskraft auf Konsumentinnen und Konsumenten, weil sie auf einen Blick viele Anbieter miteinander vergleichen können. (Vgl. Heinemann, 2016, S. 71–72) Der Druck für Einzelhändlerinnen und Einzelhändler, sich auch gegen diese Vergleichsportale durchsetzen und bestehen zu können, steigt enorm. Sodass es auch hier nur wenige Auswege gibt und einer davon könnte Veränderung heißen, der durch eine digitale Transformation des bestehenden Geschäftsmodelles umgesetzt werden kann.

Literaturverzeichnis

Geschäftsmodelle

Geschäftsmodelle

Schallmo (2016, S. 6) bezeichnet ein Geschäftsmodell als die Grundlogik eines Unternehmens, bei der es darum geht, den Nutzen von Kundinnen und Kunden und Unternehmerinnen und Unternehmern zum Vorteil gegenüber Mitbewerberinnen und Mitbewerbern, hervorzuheben. Der Fokus bei der Betrachtung von Geschäftsmodellen, wie sie in dieser Forschungsarbeit beobachtet werden, liegt auf der Kundinnen- und Kunden- Zentriertheit und Orientiertheit. Wie Heinemann und Gaiser 2015 berichten, sind die Kundinnen und Kunden die treibende Veränderungskraft, die Unternehmerinnen und Unternehmer dazu veranlassen ihr bestehendes Geschäftsmodell zu überdenken. Das ist damit zu begründen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten durch ihr Verhalten, beispielsweise durch die Nutzung von mobilen Endgeräten, das Handeln von stationären Online-Händlerinnen und Online-Händlern dermaßen beeinflussen, dass digitale Transformationen, wie der Aufbau eines Online-Shops unumgänglich sind, um das Überleben von stationären Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern zu sichern. Daher ist unter dem oben erwähnten Gesichtspunkt, welches Geschäftsmodell mit welcher Ausprägung (Kundinnen und Kunden- oder Unternehmerinnen und Unternehmer Nutzen) für Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in Frage kommt, von besonderer Bedeutung.

Literaturverzeichnis

Mobile Commerce

Mobile Commerce

Im Wirtschaftslexikon von Gabler definiert Kollmann und Sjurts (2018) Mobile Commerce als „Elektronisch gestützte Abwicklung von Geschäftstransaktionen auf Basis der Nutzung mobiler, mit dem Internet verbundener Endgeräte.“, dabei geht es zum einen darum, dass Konsumentinnen und Konsumenten über Smartphones einkaufen können und zum anderen, dass Online-Shop Betreiberinnen und Betreiber die Möglichkeit nutzen, ihre Zielgruppen über mobile Geräte, wie Smartphones erreichen und bewerben zu können. Die Frage, warum Mobile Commerce so interessant für Online-Shop Betreiberinnen und Betreibern ist, kann einfach beantwortet werden, weil bereits 75% aller Suchanfragen über Smartphones durchgeführt werden. (vgl. KMU Forschung Austria, 2018, S. 15) Das bedeutet, dass Mobile Commerce eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Konsumentinnen und Konsumenten und Online-Shop Betreiberinnen und Betreibern darstellt, um in Kontakt zu treten, Informationen auszutauschen oder Verkaufsaktivitäten durchzuführen.

Literaturverzeichnis

Online-Shop und Multi Channel

Online-Shop und Multi Channel

Unter dem Begriff Online-Shop werden ebenso die im allgemeinen Sprachgebrauch verwendeten Begrifflichkeiten wie E-Commerce, Elektronischer-Handel, Internet-Handel oder Online-Handel verstanden. Ein Online-Shop ist eine im Internet platzierte Website mit spezifischen Funktionen, wo Produkt- und Dienstleistungsangebote, sowohl im B2C als auch im B2B-Bereich, platziert und meist über eine Bezahlfunktion zum Kauf angeboten werden. Siepermann definiert „Onlineshopping als Abwicklung von Kauftransaktionen (v.a. Konsum- und Gebrauchsgüter) mithilfe von Internettechnologien“ (vgl. Siepermann, 2018). Die digitale Transformation eines stationären Einzelhandelsgeschäftes hin zu einem digitalen Online-Shop steht im Mittelpunkt dieser Forschungsarbeit. Dabei geht es in erster Linie um den ersten entscheidenden Prozess, dem Nachdenk- und Überlegungsprozess, der den zukünftigen Online-Shop Betreiberinnen und Betreibern eine Hilfestellung bei der Vorgehensweise ihrer digitalen Transformation sein soll.

Die wesentlichen Merkmale eines Online-Shops ergeben sich mitunter durch die Möglichkeiten, die ein stationäres Geschäft nicht bieten kann. Zum Beispiel bietet sich in einem Online-Shop die Möglichkeit, dass man die Produkte rund um die Uhr ansehen und bequem von der Couch aus bestellen kann, was in einem stationären Geschäft aufgrund der Öffnungszeiten nicht möglich ist. Ebenso können Online-Shops in Kombination mit stationären Geschäften konzipiert und betrieben werden. Diese Kombinationen fallen unter den Begriff Multi-Channel-Handel und bedeuten, auf mehreren Verkaufskanalmöglichkeiten (z.B. Online-Shop, stationärer Handel, Social-Media) präsent zu sein, um seine Ziel-Kundinnen und Ziel-Kunden zu erreichen. Heinemann (2016, S. 113) erläutert, dass von Multi-Channel-Handel „immer nur in Verbindung mit einem Internet-Kanal gesprochen werden kann“ und merkte an, dass immer mehr Unternehmen aus dem stationären Handel, das Internet als zusätzliche Vertriebsschiene wahrnehmen. Omni-Channel hingegen bezieht sich im Gegensatz zu Multi-Channel auf eine kundenzentrierte Strategie bei der „das Zusammenspiel zwischen Kanälen, Kundinnen und Kunden und Marken“ im Vordergrund steht. (Vgl. Oeser, 2018) Einen Online-Shop zu erstellen, stellt eine Chance für alle stationären Händler dar, um Produkte nicht nur regional, sondern auch national und sogar weltweit anzubieten.

Literaturverzeichnis